Es wird Zeit, sich den Frust von der Segelflieger-Seele zu schreiben: Dieser Sommer war eine herbe Enttäuschung. Dabei hatte die Saison zu schön begonnen. Und zwar mit meinen ersten echten Überlandflügen. Doch dann ging es so gar nicht angemessen weiter. „Wieso?“, werden nicht fliegende Leser an dieser Stelle fragen. „Der Sommer war doch ganz schön.“ Aber diese Frage macht alles nur noch schlimmer. Weil es fürs Segelfliegen eben nicht reicht, wenn der Himmel strahlend blau ist und die Sonne scheint, verdammt. Aber wie erklärt man Familie und Freunden die meteorologischen Notwendigkeiten für schöne, lange Flüge, ohne dass die gelangweilt wegnicken? Dass man eine kühle Luftmasse braucht, ein stabiles Hochdruckgebiet und eine Sonne, die ordentlich draufbrennt? Also quasi Geburtstag, Ostern und Weihnachten an einem Tag? Mehr Informationen finden Sie im bekannten Spiegel-online-Blog von Michail Hengstenberg.
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Mein erstes Mal auf dem Acker
Unerbittlich kommen sie näher: Statt der Graspiste meines Flugplatzes sehe ich braune Ackerfurchen. In der Theorie bin ich die Situation unzählige Male durchgegangen, doch das ist jetzt der Ernstfall: Außenlandung! Wie konnte es so weit kommen? Ganz einfach: In den letzten Monaten meiner Ausbildung hatte ich immer wieder gegrübelt: Was kommt danach? Wie soll es weitergehen? Was ist das nächste Ziel? Diese Frage beschäftigte mich eigentlich das ganze letzte Jahr, auch bei den Flügen nach der Ausbildung mit meinem eigenen Flugzeug. Denn ich merkte schnell: einfach nur lange in der Luft bleiben, in der Nähe des Heimatplatzes – das erfüllt mich nicht. Mehr Informationen im Blog von Spiegel-online-Redakteur Michail Hengstenberg.
Tanz mit den Wolken
Für mich war 2015 das Jahr der Entscheidung. Auf dem Weg zur Pilotenlizenz waren die letzten, aber entscheidenden Hürden zu nehmen. Das Funksprechzeugnis, dank dessen ich mich jetzt mit Fluglosten unterhalten kann. Die Theorieprüfung, ohne die es keine praktische Prüfung gibt und die mir schlaflose Nächte bereitet hat. Mein knapp geratener 50-Kilometer-Flug, die letzte Hürde vor der Prüfung und dann natürlich der Abschluss, die Prüfung selbst. Und jetzt? Bis zu dem Tag, an dem mein Pilotenschein in der Post lag, war mein Ziel immer, den nächsten Ausbildungsinhalt abzuhaken. Mich Schritt für Schritt auf die Prüfung vorzubereiten. Auf einmal stand ich ohne Ziel da – und hatte den Blick wieder frei auf die Faszination des Fliegens.