Los geht’s mit wie immer spannenden, lehrreichen und unterhaltsamen Berichten! Wir starten die Saison in Norditalien, wo zahlreichen Flugplätze im Frühjahr Top-Bedingungen für super Flüge bieten, zeigen dir den Weg im Föhn vom Arlberg Richtung Mont Blanc und verraten ein paar Geheimnisse für den perfekten Hangflug an der Porta Westfalica. Dort schauen wir uns Wellen im Lee des Harzes an, die manchmal krumm daherkommen und es Steiggebiete gibt, wo man sie nicht erwartet. Überraschung gibt es auch bei Regtherm: das Thermikvorhersagemodell wird Ende März vom DWD eingestellt und von XC-Therm mit 1000 neuen Vorhersage-Regionen für ganz Europa weitergeführt. Dass es weitergeht hofft auch der Luftsportclub Intersport Berlin, ein bewundernswert aktiver und engagierter Verein, dessen Existenz durch profigetriebene Interessen gefährdet ist. Sein Hobby in Gefahr sieht manch anderer Pilot allerdings schlicht aus Altersgründen, doch, wie alt ist zu alt? Die Frage beantwortet ein Bericht der British Gliding Assoziation. Eine andere Frage, nämlich die ob Montagehilfen hilfreich oder riskant sind, beantwortet unser stellv. Chefredakteur. Damit alles gut läuft, helfen 13 Schritte zum Auf- und Abbau. Entspannt sollte es dann auch in der Luft bleiben, ein Knackpunkt kann hier die richtige und sichere Stromversorgung sein. Wie es geht, zeigen wir anhand eines Doppelsitzers. Kurz und Gut gibt es dann noch ein paar Tipps zum Kauf von gebrauchten Anhängern, bevor wir 100 Jahre zurückblicken, zur „Entdeckung“ der Thermik. Und zum Schluss (oder als Erstes?) lädt unsere Kolumne ein zum Schmunzeln und ein bisschen Träumen vom schönsten Hobby der Welt. Viel Spaß bei der Lektüre!
Und hier ein Blick ins aktuelle Magazin:
Schiffswellenbildung durch den Oberharz
Nachstehender Artikel beschäftigt sich mit Überlegungen aufgrund eigener Beobachtungen während Wellenflügen bei Südwestwindwetterlagen im Lee des Harzes. Was mögen die Gründe für Steiggebiete sein, die nicht parallel zur Harzkante, sondern unter einem gewissen Winkel dazu verlaufen?
Was es mit dem Titel und den Leewellen am Harz auf sich hat, zeigen meinen Beobachtungen beim Wellensegelfliegen am Harz während der letzten Jahre. Seit Anfang der 2000er Jahre starte ich vom Segelfluggelände „Große Wiese“ am Südrand von Wolfenbüttel bei Südwestwind Wellenwetterlagen in Richtung nördlicher Harzkante, um dort in die Wellen einzusteigen. Anfangs mit Vereinsmaschinen der Luftsportgemeinschaft Wolfenbüttel im F-Schlepp, seit 2018 überwiegend mit meiner DG-800B im Eigenstart. Während man im F-Schlepp lieber auf Nummer Sicher geht und sich bis an die bekannten Einstiegspunkte im Brockenlee schleppen lässt, ermöglicht mir der Klapptriebwerkler ein wenig mehr Experimentierfreude bei der Suche nach Steiggebieten auch schon weiter nördlich der Harzkante.
Der kürzeste Weg von Wolfenbüttel zur Harzkante bei Bad Harzburg beträgt 26 km, der bis zur verlässlichsten Einstiegsstelle im Brockenlee ca. 33 km. Bei Startrichtung 25 führt der Flugweg in der Regel östlich des Oderwaldes entlang Richtung Süden. Hier gilt es ab dem südlichen Oderwaldende das Vario und ggf. Wolken im Auge zu behalten, bilden sich in diesem Bereich zwischen dem Höhenzug Harly und Richtung Osterwieck bis Halberstadt doch auch manchmal nutzbare Sekundär-bis Tertiärwellen aus. Ich nehme es mir dann immer als Ziel, schon diese Wellen im Segelflug zu nutzen und von dort bis in die Primärwelle an der Harzkante vorzufliegen.
Dabei ist mir bei einem Flug am 12.10.2019 mit Cumulus Bewölkung der Einstieg in die Welle in ca. 1000m Höhe südlich Hornburg gelungen nachdem ich zunächst unter und danach durch Vorfliegen gegen den Wind vor der Wolke luvseitig in eine laminare Strömung gelangte, die mich über das Kondensationsniveau brachte. Die aufgereihten Cumulus Wolkenkanten verliefen von dort seltsamerweise nicht parallel zur Harzkante (110°/290° Ausrichtung), sondern unter einem ca. 30° Winkel (140°/320°) dazu in Richtung Brockenlee. Ich konnte mich somit unter Halten der Höhe entlang der Wolkenlinien bis dorthin vorarbeiten. Bei Folgeflügen habe ich bewusst versucht, diesen Flugweg auch bei Nichtvorhandensein von Wolkenindikationen zu wiederholen, was mir manchmal abschnittsweise auch gelang.
Betrachtet man diese tragenden Linien auf der Kartendarstellung des Loggerschriebes, fällt der unter einem gewissen Winkel abweichende Bereich zur Harzkante deutlich auf.
Doch wie kann es zu dieser „Anomalie“, der Abweichung von der klassischen, mehr oder weniger entlang der Harzkante verlaufenden Wellenaufwinde kommen? Ich erinnerte mich an Satellitenbilder von Inseln unter Wolkendecken im Meer, hinter denen sich auch mehr oder minder V-förmige Wolkenaufreihungen bilden. Diese Wellenstrukturen sind unter dem Namen Schiffswellen bekannt. Die Beugung der Wellen geht dabei von einem geradlinigen V auch in Bogenformen über.(…)
Den ganzen Artikel gibt es in der aktuellen Ausgaben von segelfliegen