Jetzt die Ausgabe September-Oktober lesen!

Mit wie immer zahlreichen spannend und informativen Beiträgen rund um den „geilsten Sport der Welt“. Zum Beispiel zum Thema Wellenfliegen. David Richter-Trummer erklärt in diesem ersten Teil die Theorie:

Lautlos steht der Segler im Raum, nicht der Hauch einer Turbulenz kommt von außen. Obwohl unten ein Sturm die Bäume peitscht und der Wind bis zu unserer Höhe noch zunimmt schneiden die Flügel durch absolut ruhige Luft wie Öl. Dennoch verhält das Vario wie festgeklebt im positiven Bereich und das Gebirge voraus versinkt gleichmäßig in sich selbst. Dabei steht der Segler praktisch ortsfest in der Strömung. Es ist ein surreales Erlebnis. Klar kann man verstehen und erklären, was da gerade passiert, doch der gesamte Körper bleibt angespannt, skeptisch und misstrauisch – „das kann doch alles nicht wahr sein“ – will er mir sagen. Alleine schon weil es so anders ist, als was wir üblicherweise im Segelflugzeug erleben fasziniert und bereichert uns Wellenfliegen so sehr.

Die weitesten, schnellsten und höchsten Flüge werden nicht in Thermik, Hangwind oder Konvergenz – Systemen, sondern in Wellen Erflogen. Auch wenn diese Rekord – Strecken nicht bei uns in Europa gelingen, weil schlicht die Topografie in Verbindung mit den klimatischen Bedingungen hierfür nicht genug hergibt, so bleibt die Wellenfliegerei dennoch auch bei uns in Mitteleuropa eine faszinierende und spannende Sache.

Weil in keiner anderen Art der Segelfliegerei annähernd vergleichbare Höhen erreicht werden, die nutzbare Saison erheblich erweitert werden kann, und Wellenfliegen so erfrischend anders ist als Thermik oder Hangwind, fasziniert und bereichert jeder Wellenflug aufs neue. Um nun aber Wellenfliegen zu können sind drei Grundvoraussetzungen nötig. Denn Wellen entstehen nun mal nur, wenn die Topographie, das Windprofil und die Stabilität der Luftmasse zusammen passen.

In der Meteorologie unterscheidet man verschiedenste Arten von Wellen. Die für uns interessante Gattung bezeichnet der Fachmann als Gravitations- oder Schwerewellen. Das ist sehr sprechend, weil sie den Grundcharakter von „Wellen“ verdeutlicht. Denn die „schwere“ der Luftmasse selbst führt nach einer raschen vertikalen Auslenkung erst zur Bildung dieses für uns so beliebten atmosphärischen Phänomene. Wie wir alle wissen bewegt sich ein in der Atmosphäre Vertikal ausgelenktes, trockenes Luftpaket entlang einer Trockenadiabate. Es kann daher thermisch nur weiter steigen, wenn die Umgebungsluft labil genug geschichtet ist. Eine Stabile Schichtung (z. B. eine Inversion) erzeugt sehr rasch eine rücktreibende Kraft, die ein weiteres Steigen hemmt. Der Clou bei dem Verständnis von Gravitationswellen ist nun, das ein vertikal ausgelenktes kleines Luftpaket in Stabiler Schichtung nicht nur bei seiner Aufwärts Bewegung gehemmt wird, sondern auch wenn es nach unten ausgelenkt wird, wieder in seine Ausgangslage zurückkehren will (…) Den ganzen Artikel finden Sie in der neuen Ausgabe von segelfliegen

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